Der Bildband Wesel - Hansestadt am Niederrhein
Die Niederrheiner gelten als höflich, ordentlich und gerade heraus, zählen allerdings
nicht zu forschesten Erstgrüßern oder zu zwanghaften Dauerlächlern. Als gastfreundlich,
umgänglich, traditionsbewusst und bodenständig, so haben sich die Weseler in einer
Umfrage selbst beschrieben.
Bereits im 16. Jahrhundert hatte Wesel den Beinamen „Vesalia hospitalis“, da die zumeist
protestantische Stadt Glaubensflüchtlingen aus den nahen Niederlanden Schutz bot. Wesel
konnte sich dies leisten, war die Stadt doch seit 1407 Mitglied der Hanse
und galt als wichtigster Stapel- und Umschlagplatz nach Köln für Waren aus den Niederlanden
und aus Westfalen. Im 15. Jahrhundert entstanden, beflügelt vom wirtschaftlichen
Erfolg, zahlreiche stattliche Bauten in der Stadt, wie ein neues Rathaus oder die Mathena
Kirche. Der Willibrordi-Dom wurde ab 1501 um zwei Seitenschiffe erweitert.
Im Westfälischen Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) beendete, wurde
Wesel dem Kurfürstentum Brandenburg zugeschlagen. Auf Friedrich Wilhelm, „den großen
Kurfürsten“, geht die Festung Wesel zurück, die zu den modernsten ihrer Zeit zählte.
Für die Stadt bedeutete diese Befestigung eine stark eingeschränkte räumliche Ausbreitung.
Heute ist von dieser Militäranlage noch ein Teil der Zitadelle erhalten. Nach der
französischen Zeit von 1806 bis 1815 übernahm Preußen die Stadtherrschaft und baute
Wesel zu einer Garnisonsstadt aus. Während der beiden Weltkriege nahm das Militär die
Stadt in Beschlag. Ihre strategische Lage an Rhein und Lippe führte dazu, dass im Zweiten
Weltkrieg fast 97 Prozent der Innenstadt durch alliierte Luftangriffe zerstört wurde. Ab
Mitte 1946 wurde die Stadt mithilfe des Notstandswerks „Wesel hilft sich selbst“ wieder
aufgebaut.
Heute ist Wesel ein Anziehungspunkt für die gesamte Region. Ob man eine Aufführung im Städtischen Bühnenhaus besucht, im Preußenmuseum im ehemaligen Körnermagazin der Festung der Geschichte nachspürt oder einfach nur zum Bummeln und Shoppen kommt, ein Besuch von Wesel lohnt sich. Insbesondere Touristen aus dem nahen Ruhrgebiet verbringen gerne ihre Wochenenden und Ferien in Wesel, z.B. in einem der vielen Hotels oder auf dem Campingplatz Grav Insel. Einheimische und Touristen erfreuen sich gleichermaßen an der reizvollen Landschaft. Der Auesee ist eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Region.
Dieser Bildband lädt ein zu einem Spaziergang durch Wesel und seine Umgebung. Er zeigt die schönsten Seiten der Stadt und wirft manch ungewöhnlichen Blick auf bekannte und unbekannte Ecken. Den Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Spaß beim Blättern und Entdecken.
Herbstlicht Impressionen am Auessee (unten)
Über die Autoren
Daniel Vasta kennt Wesel von
klein auf, er wuchs als ältestes
von drei Kindern behütet im
Kreis Wesel auf. Als er fünf
Jahre alt war, zog seine Familie
nach Schermbeck. Nach
einer Ausbildung zum Kaufmann
in der Grundstücks- und
Wohnungswirtschaft hat
er für verschiedene Banken
gearbeitet und an der FH Gelsenkirchen
Journalismus mit den Schwerpunkten Public Relations und Marketing studiert.
Heute ist er Eigentümer eines Maklerbüros für Immobilienvermittlung und -marketing
in Wesel. Der Beruf Immobilienmakler hat für ihn – als Makler in der dritten Generation– Tradition.
Daniel Vasta setzt sich für die lokale Wirtschaft und ein aktives Stadtmarketing ein. Er
hofft, mit diesem Bildband einen Beitrag dazu zu leisten.
Unterstützung bekam er von seiner Ehefrau Eva Vasta. Sie lebt in direkter Nähe zum Auesee
und kennt die faszinierende Landschaft in und um Wesel. Sie wurde 1979 im Marienhospital
geboren, wuchs in Wesel-Büderich auf und besuchte das Andreas-Vesalius-Gymnasium
in Wesel. Nach einer Ausbildung
zur Fachinformatikerin
bei einem renommierten
Weseler IT -Unternehmen
studierte sie an der FH
Gelsenkirchen Informatik.
Viermal im Jahr geht sie auf
Reisen und fotografiert dabei
die Schönheit und Vielfältigkeit
dieser Welt. Nach einer
langen Reise freut sie sich
immer wieder, nach Hause
in ihre Heimat zurückzukehren.